23. 01.2002 - Instinkte und Lebenskraft |
Maya-Glyphe: Chicchan, die rote lunare Schlange
„Instinktpotential erhöht das Lebenspotential, Lebenskraft wird gestärkt.“
Gegen 19 Uhr bin ich bei unseren Freunden zur Behandlung. Als Petra eine Matte auf den Boden legt, die Kerze im selbst gefertigten Aromalämpchen anzündet, suchen alle Hunde ihre Schlafecken auf und entschlummern sanft.
Raphaels Behandlung sieht folgendermaßen aus:
Er massiert einen Fuß, erst recht angenehm, dann immer schmerzhafter. Wo es am meisten wehtut, dort geht er mit den Fingern noch tiefer hinein, bis man wimmert. Dann geht es los:
Welche Farbe hat der Schmerz?
Grau
Welche Form?
Wolkig …
Welche Empfindungen hast du?
Dumpf, grausam …
Wo bist du?
In einer Schlacht, glaube ich….
Wer bist du?
Eine Art Feldherr … ich schicke Männer in den Tod, habe kein Gefühl dabei, ich habe meine Befehle…
Ich muss alle Emotionen rauslassen, erst wenn der Schmerz nachlässt hört er auf, dann ist dieses Energiefeld gereinigt. Er macht mit mir Vergebungsarbeit und wendet sich der nächsten Fuß-Stelle zu. Und so geht es ca. 2 Stunden weiter. Nach dem rechten Fuß möchte ich um Gnade bitten, aber er hat schon den linken in der Mache…Weiter geht´s - Folterqualen.
Kindheit, andere Leben – alles steigt herauf, um erlöst zu werden. Mal Opfer, mal Täter …
Mittendrin sagt Petra:
„Bleib in der Energie, es geht gleich weiter.“
Irgendetwas klappert – ich bleibe ganz still liegen und – weiter geht´s.
Endlich geschafft – schweißüberströmt, verheult liege ich da und darf entspannen.
Zum Abschluss noch ein gekonnter chiropraktischer Griff – es knackt überall – ich fühle mich frei.
Petra sagt: „Wir haben Besuch bekommen, richte dich ganz langsam auf und bleib so …“
Im Halbdämmer sehe ich etwas auf dem Boden stehen. Eine Vase mit Blumen? Ich denke, ein Freund war vielleicht da und hat Blumen gebracht, strecke erfreut die Hand aus
„Halt“, ruft Petra und macht Licht.
Die Blumenvase entpuppt sich als umgestülpter Becher, meine Sandalen stehen zum „Beschweren“ darauf. Eine Giftschlange war durch den Türritz herein gekrochen, eine, die sonst „nie in menschliche Behausungen kommt“. Sie ist sehr gefährlich, aber auch sehr scheu. Raphael holt einen Besen, und mit größter Ruhe verfrachtet er das giftige Tier in ein Schraubglas – Deckel drauf, festgedreht.
Wir sind alle ganz ruhig – alles ist in kosmischer Ordnung … Wie war das? Heute ist doch der Tag von Chiccan, der roten lunaren Schlange …
Während der Behandlung war sie hereingekommen. Petra und Raphael hatten die Nerven, sie für eine kleine Weile gefangen zu setzen, ohne dass ich etwas von ihrer Nachbarschaft ahnte.
Raphael fährt mich im Jeep nach Hause, da es stockdunkel und der Weg halsbrecherisch ist. Die Schlange in der Dose liegt zwischen uns. Es rackelt und wackelt…und zum ersten Mal bekomme ich ein beklemmendes Gefühl, wenn ich auf die hin- und her rollende Dose schaue.
Raphael pfeift vergnügt vor sich hin.
Ich bin froh, als ich aussteigen kann – er will die Schlange im Wald in Freiheit setzen. Aber wohl durch dieses kleine Angstgefühl verfehle ich einen Stein und falle stockvoll auf meinen Allerwertesten. Spricht das für sich?
Wortwörtlich bin ich aus der Angstlosigkeit in die normale Struktur „zurückgefallen“ …
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