Lutz - Esoterik und das Didgeridoo |
Lutz entstammt einer Familie, in der besonders die Großmutter väterlicherseits und die Mutter sehr religiös waren. Lutz wurde christlich-evangelisch getauft, und die religiöse Erziehung wurde von der katholischen Großmutter überwacht. Diese legte großen Wert darauf, dass der Junge regelmäßig in die Kirche ging. Es war ihr nicht wichtig, ob er eine katholische oder evangelische Messe besuchte. „Es ist egal, ob du in die evangelische oder katholische Kirche gehst, zu Gott beten kann man überall!“ Die Großmutter bestand auf den Kirchgang, und wenn sie selbst nicht mit Lutz ging, so fragte sie doch beständig nach, ob er auch dort gewesen sei.
Mit der Zeit wurde dieser Druck auch Lutz Mutter zuviel. Sie nahm ihren Sohn in Schutz und begann, ihre Schwiegermutter anzulügen. Obwohl sich Lutz in jungen Jahren selbst als gläubig bezeichnet hätte, verschwand sein Interesse nun daran immer mehr.
Doch im Alter von achtzehn Jahren, als viele Probleme und Gedanken ihn belasteten, begann er in der Bibel zu lesen. Er versuchte, die Antworten zu finden, von denen seine Großmutter immer gesprochen hatte. „Egal, welche Frage du stellst, in der Bibel wirst du für alles eine Antwort finden.“ Er las im Alten und im Neuen Testament, und er fand viele interessante Geschichten, doch die Antworten, die er suchte, fand er nicht.
Als Lutz Heike kennen lernte, machte sie ihn mit dem Tarot und der Kunst des Pendelns bekannt. Die Antworten, die er erhielt, verblüfften ihn. Als Heike ihm ein Pendel und ein Buch über das Pendeln schenkte, war sein Interesse vollends geweckt.
In seiner Begeisterung über das Pendel und die Antworten, die er fand, erzählte Lutz auch seiner Mutter davon. Diese war entrüstet und bezeichnete jegliche Form des Orakels als Heidenkunst und Teufelszeug.
Und wieder einmal begann Lutz in der Bibel zu lesen. Er fand heraus, dass besonders im Alten Testament oftmals die Rede von Orakeln und Vorhersagen war. So wurden Rauchschwaden gedeutet, aus den Flügen der Vögel gelesen und nicht zuletzt wurde auch die Geburt Jesu vorhergesagt.
Und ihm wurde klar, dass die Antworten auf Fragen, die man während eines Orakels stellt, aus dem Göttlichen oder Übersinnlichen kommen, aber nichts mit dem Teufel zu tun haben. Vielmehr erkannte er, dass die Menschen schon immer Orakle benutzt haben, um mehr über die Zukunft bzw. über „richtiges“ Handeln zu erfahren.
Lutz begriff, dass Esoterik und Christentum sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern eher ergänzen.
Hat man Fragen und versucht, Antworten mittels eines Pendels zu finden, benutzt man die Schwingungen des Pendels, um mit einem geistigen Führer Kontakt aufzunehmen, der aus dem Göttlichen kommt.
So kann das Pendel direkte Antworten geben, soweit es sich um klare Fragen handelt, die das Pendel mit Ja oder Nein beantworten kann.
Die Bibel hingegen gibt nur Antworten, wenn man weiß, wie die Texte zu deuten sind. Doch dann ist es auch möglich weitergehende Details zu finden.
Tarot und Pendel hingegen geben immer nur richtungweisende Deutungsantworten.
Auf einem Ritterfest der Vogelfreien in Velbert ließ sich Lutz aus Neugierde Runen legen. Er war fasziniert und ließ sich noch vor Ort in die Sprache der Runen einweisen.
Er erkannte, dass Runen zwar Antworten auf Fragen geben, doch es steht jedem frei, wie er die Antworten interpretiert. So können Runen zwar eine Marschrichtung für das weitere Handeln / Leben aufzeigen, doch die letztendlichen Entscheidungen fällt man selbst.
Durch die immer wieder neuen Deutungsmöglichkeiten, zeichnet sich die Vielfalt der Runen aus.
Runen antworten nicht mit Ja und Nein, sie verlangen eine eindeutige Fragestellung, wie z.B.: Ist es günstig, etwas jetzt in Angriff zu nehmen oder sollte man besser noch ein wenig warten?
Natürlich probierte Lutz im Laufe der Zeit viel aus. Er zog los und sammelte Kieselsteine, um seine eigenen, ganz persönlichen Runen herzustellen. Stein für Stein nahm er in die Hand, und die Steine, die zu ihm sprachen, bei denen er gutes Gefühl hatte nahm er mit nach hause.
Lutz bevorzugte Form des Runenwerfens ist das Ziehen dreier Steine aus einem Säckchen. Mittels dieser drei Runen findet er dann die Antwort auf seine Frage. Stellt er Fragen zu weniger komplexen Themen zieht Lutz lediglich eine Rune aus dem Säckchen. So erhält man eine relativ einfache und eindeutige Möglichkeit der Interpretation.
Nach einem großen Streit mit seiner Frau, wusste er nicht, ob er sich trennen solle oder nicht. Er zog drei Runen aus seinem Säckchen: Glaube, Liebe, Hoffnung.
Er erfuhr, dass er entweder die Möglichkeit hat, sich richtig auf seine bestehende Partnerschaft einzulassen oder aber, die Freiheit zu suchen, die mit großen Mühen und Anstrengungen verbunden sein würde.
Er entschied sich für seine bestehende Beziehung, und heute sind die beiden fester miteinander verbunden als je zuvor.
Die Rune Tiwaz ist das Sinnbild für den Kämpfer, die Schutzrune von Lutz. Er wusste, als er sie zog, sofort, dass sie genau richtig für ihn ist, da er immer und immer wieder in seinem Leben Mut und Kraft brauchte und sich als ständigen Kämpfer empfindet. Seitdem trägt er diese Rune bei sich.
Vor einiger Zeit hatte Lutz einen schlimmen Unfall mit einem Lkw. Der Wagen war Schrott, doch er selbst kam heil heraus. Seitdem ist sich Lutz sicher, dass Tiwaz seine Schutzrune ist – auch wenn er das mit einem Augenzwinkern erzählt und gerne zugibt, dass man natürlich nie genau wissen kann, ob man sein Glück der Rune verdankt oder nicht. Aber es ist halt besser und sicherer seine Schutzrune dabei zu haben.
Mittlerweile hat Lutz noch eine weitere Leidenschaft entdeckt: das Didgeridoo. Er entdeckte das klassische Blasinstrument der Aborigines, der Ureinwohner Australiens, auf dem Moerser Jazzfestival. Lutz war so fasziniert davon, dass seine Frau ihm spontan ein Didgeridoo kaufte, Seitdem lässt ihn diese Leidenschaft nicht mehr los. Er brachte sich das Spielen mittels einer Lehr-CD und eines Videos bei. Heute baut Lutz seine Didgeridoos selbst und gibt Unterricht.
| |