Zoroastrismus - Parsismus - Mazdaismus


Zoroaster / Zarathustra
Zoroaster oder Zarathustra gilt als Gründer und Prophet dieser Religion. Er lebte wahrscheinlich irgendwann zwischen 1000 bis 600 v. Chr. und entstammte der adligen Familie Spitama, die im Ostiran oder im westlichen Sibirien beheimatet war.

Bis zur Islamisierung des Iran im 7. Jh. n. Chr. war der Zoroastrismus die persische Hauptreligion. Das führte dazu, dass damals viele Gläubige auswanderten, vor allem nach Indien, wo sie auch heute noch zahlenmäßig am stärksten vertreten sind. Auf Grund ihrer Herkunft werden sie auch Parsen (Perser) genannt.

Der Mazdaismus zählt zu den monotheistischen Religionen, obwohl er polytheistische Aspekte aufweist.


Im Mittelpunkt des Glaubens steht der freundliche Gott Ahura Masda/Ormazd, oder Weiser Herr, der als Schöpfer der guten bzw. perfekten Welt gilt. Er wird auch Spenta Mainyu oder Heiliger Geist genannt.
Sein Zwilling und Gegenspieler ist Angra Manju oder Ahriman, ein böser Geist, der für Tod, Krankheit und alles Negative verantwortlich ist.

Ahura Masda ist umgeben von den sieben Amesha Spentas, den guten Geistern oder Engeln, die gleichzeitig seine Eigenschaften repräsentieren:
  • gute Gesinnung
  • beste Ordnung
  • gewünschte Herrschaft
  • heilige Erhebung
  • Heil
  • Unsterblichkeit
  • Gehorsam
Die sieben Daevas sind die bösen Dämonen, die dem Angra Manju beigestellt sind. Die Daevas verkörpern die Haupt-Untugenden. Sie sind die negativen Gegenstücke zu den Amesha Spentas.

Charakteristisch für den Dualismus der Parsen ist, dass zwischen einer diesseitigen und einer jenseitigen Welt unterschieden wird. Diese beiden Welten werden jeweils in eine geistige und eine körperliche Welt unterteilt. Und jede einzelne Ebene dieser Welten spaltet sich grundsätzlich in Gut und Böse auf.

Die Mazdaisten haben sich für das Gute entschieden und sind bemüht, die sieben Haupttugenden zu leben:
  • Wahrhaftigkeit
  • Gerechtigkeit
  • Treue
  • Reinheit
  • Fleiß
  • Friedfertigkeit
  • Wohltätigkeit
Genauso wie Ahura Masda gegen Angra Manju kämpft, müssen die Menschen mit sich selbst ringen, d.h. sie tragen die Verantwortung für eine positive Geisteshaltung sowie auch für einen gesunden Körper. Die Parsen gehen davon aus, dass der Mensch an sich weder gut noch schlecht ist, vielmehr wird er zu dem, was er ist, durch sein Denken, Reden und Handeln.

Nach dem Tod bleibt die Seele des Verstorbenen noch drei Tage im Körper. Dann erscheint dem Toten das Gewissen in Gestalt eines jungen Mädchens, welches entweder hübsch (gutes Gewissen) oder hässlich (schlechtes Gewissen) ist. Dieses Mädchen führt die Seele über die Tschinvat-Brücke – die Bösen stürzen in die Hölle, die Guten gelangen ins Paradies und diejenigen, bei denen sich Gut und Böse die Waage halten, kommen in ein Zwischenreich. Dort verweilen die Seelen bis zum Weltende, um sich dann wieder mit ihren wieder auferstandenen Körpern zu vereinigen und ihrem endgültigen Schicksal entgegenzutreten. [&EC_116&]

Die heilige Schrift der Parsen ist der Awesta, der direkt auf Zarathustra zurückgeht, aber nicht mehr vollständig erhalten ist.

Die Parsen werden auch als Feueranbeter bezeichnet, da der wichtigste Ritus der Dienst des heiligen Feuers ist. So entstanden im Laufe der Jahrhunderte viele Feuerkultstätten und Feuertempel.

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