Die Feiertage der Kelten |
Das keltische Jahr war in zwei Jahreszeiten geteilt, in Winter und Sommer. Der Beginn dieser Zeiten wurde mit großen Festen begangen, Samhain zum Winteranfang und Beltane zum Sommeranfang. Weitere Eckpunkte im keltischen Jahr waren die Sonnenwendtage bzw. die Tag- und Nachtgleichen, sowie die Wendepunkte der jeweiligen Jahreszeiten, die man heute mit Frühlings- und Herbstanfang gleichsetzen könnte.
Insgesamt war der keltische Kalender also in acht Perioden eingeteilt, deren Beginn jeweils mit einem dem Anlass würdigen Fest begangen wurde.
Im Zuge der Christianisierung wurden die wichtigsten Feste unter anderen Namen, aber mit ähnlichen Gebräuchen, übernommen.
Keltisch: | Christlich: | Datum: | Anlass: | Imbolc | Mariä Lichtmess | 01. Februar | Frühlingsbeginn | Beltane | Walpurgisnacht / Maifeiertag (Maibaum) | 01. Mai | Sommeranfang | Lughnasadh | Mariä Himmelfahrt / Lammas | 01. August | Herbstbeginn / Ernte | Samhain | Allerheiligen / Halloween | 01. November | Winteranfang / Neujahr | Yule | Weihnachten | 21. – 25. Dezember | Wintersonnenwende / Neujahr | Ostara | Ostern | 21. März | Tag- und Nachtgleiche | Litha | Johannisfeuer / evt. Frohnleichnam | 21. Juni | Sommersonnenwende | Mabon | Erntedank | 21. September | Tag- und Nachtgleiche |
Die Jahreszeiten-Feste
Imbolc oder Imbole wurde in der Nacht zum 01. Februar gefeiert. Es fand zur Ehre der Göttin Brigid (Beschützerin der Menschen) statt und kündigte die bevorstehende Geburt der Lämmer an. Vor allem aber war es der Zeitpunkt der erwachenden Natur. Es war der Tag der Reinigung des Körpers und des Hauses.
Beltane oder Beltaine war das Fest des Neubeginns und der Fruchtbarkeit. An diesem Tag wurden große Feuer entzündet. Es fand zu Ehren des Gottes Belenus statt, dem Gott über Leben und Tod.
Lughnasadh oder Lugnasad feiert den Herbstanfang und ehrt den Sonnengott Lug, von dessen Wohlwollen der Ertrag des gesäten Korns abhängig war. An diesem Tag wurde das erste Korn gemahlen und zu Brot gebacken.
Samhain oder Samain fand in der Nacht zum 01. November statt. Es war der Zeitpunkt des Übergangs vom altem zum neuen Jahr und auch die einzige Zeit im Jahr, in der die Seelen der Verstorbenen zurückkehren konnten, da die Grenzen zwischen dem Diesseits und der Anderswelt geöffnet waren. In dieser Nacht wurden überall große Feuer entzündet, um die bösen Geister zu vertreiben.
Die Sonnenwend-Feste
Yule – der Mittwinter - begann am 21. Dezember (Wintersonnenwende) und dauerte bis zum 25. Dezember. Es war das Fest der Wiederkehr der Sonne, des Lichts und des Lebens. Die Häuser wurden mit allem Grün, das sich fand (Tannenzweige, Misteln etc.), geschmückt, um das Frühjahr zu locken.
Ostara – die Tagundnachtgleiche des Frühlings war das Fest der erwachten Natur, denn nun war die schlimmste Kälte vorbei und das erste Grün spross. Man begrüßte die Sonne am frühen Morgen und Feuer wurden entzündet.
Litha – der Mittsommer war das Fest der Sommersonnenwende, nach diesem längsten Tag des Jahres wurden die Tage wieder kürzer. Und so wurden große Feuer entzündet, um die Sonnenkraft weiterhin zu unterstützen und für die bisherige Ernte zu danken.
Mabon – die Tagundnachgleiche des Herbstes war das Fest der Ernte und des Dankes. Es war der Auftakt für die Wintervorbereitungen, wie Bevorratung und Einholen des Viehs. Auch an diesem Tage wurden große Feuer entfacht.
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