Stonehenge oder der keltische Kalender |
| Es gibt keine belegte Form des keltischen oder druidischen Kalenders, vielmehr gibt es verschiedene Ansätze oder Vermutungen, die sehr unterschiedlich sind. Das berühmteste Bauwerk aus prähistorischer Zeit ist wohl „Stonehenge“ im Südwesten Englands in der Nähe von Salisbury. Es handelt sich um eine Grabenanlage mit mehreren Steinkreisen. Auch wenn seine komplette Bedeutung nach wie vor nicht erschlossen ist, so wird vermutet, dass es sich um eine Art Observatorium oder Kalender handelte. Die Positionen der Megalithen wurden so gewählt, dass exakt die Tage der Sommer- und Wintersonnenwende und der Frühlings- und Herbsttagundnachtgleiche angezeigt wurden. Stonehenge und viele andere Stein- und Holzkreise sind älter als die Geschichte der Kelten, doch sie zeigen uns, dass bereits die Menschen der Bronzezeit oder zu noch früheren Zeiten über ein großes astronomisches Wissen verfügten. Und gerade deshalb ist davon auszugehen, dass die Kelten einen Kalender hatten und sich mit dem Ablauf des Jahres, dem Verlauf der Sonne und des Mondes beschäftigt haben. Die meisten Archäologen und Historiker nehmen den so genannten „Coligny Calendar“ als Grundlage. Dabei handelt es sich um eine Bronzetafel, die in Ost-Frankreich gefunden wurde. Sie zeigt eine Zeiteinteilung in 62 Mondmonate zuzüglich zweier Monate, die zur Abstimmung mit dem Sonnenkalender dienen. Wahrscheinlich haben die Kelten mit 19-Jahreszyklen gearbeitet, was 235 Mondmonaten entspräche und so lediglich eine Zeitabweichung von ½ Tag zur heutigen Zeitrechnung ergeben hätte. Anders verhält es sich mit dem so genannten keltischen Baumkalender, der historisch nicht belegt ist. |
